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Wir freuen uns, hier im co.hilo-Blog eine sehr wichtige Initiative vorstellen und unterstützen zu können. Wir haben ONE Germany zu Gast, die uns mehr über ihre in Partnerschaft mit nuruCoffee gestartete Petition zur Abschaffung der Kaffeesteuer auf fair gehandelten Kaffee erzählen. Wir waren sehr gespannt darauf, denn wie in unserer Infografik zur Preistransparenz zu sehen ist, macht die Kaffeesteuer einen wichtigen Prozentsatz des Endverkaufspreises aus. Wir sind der festen Überzeugung, dass ein steuerlicher Anreiz den Verbrauchern helfen kann, bessere Kaufentscheidungen zu treffen und fair gehandelten Kaffee auf dem deutschen Markt zu unterstützen, was einen großen positiven Effekt haben kann. Hier der Text!

ONE Deutschland und nuruCoffee plädieren für ein faires Kaffeesteuergesetz

Ob Espresso, Cappuccino oder aus der Filtermaschine – der Kaffee in deiner Tasse wird in Deutschland extra besteuert. Das hat sich seit Einführung einer Kaffeesteuer vor mehr als 230 Jahren nicht geändert. Die internationale Handelswelt heute ist allerdings eine ganz andere: Lieferketten sind komplexer, zahlreiche Anbauflächen vom Klimawandel bedroht und Produzent*innen von Gütern wie Kaffee zunehmend von Armut betroffen. Die Kleinbäuerinnen und -bauern im Globalen Süden trifft es besonders hart. Währenddessen profitieren Unternehmen in Industriestaaten vom steigenden Umsatz im Kaffeesektor – so auch in Deutschland, wo pro Kopf durchschnittlich 166 Liter Kaffee im Jahr getrunken werden. Gerade einmal jede 20. Tasse davon ist fair gehandelt. 

Momentan müssen für jedes Kilo Röstkaffee zusätzliche 2,19€ an den Staat abgegeben werden, bei löslichem Kaffee liegt der Steuersatz sogar bei 4,78€ je Kilo – ganz gleich, ob sich in der Produktion an angemessene hohe Umwelt- und Sozialstandards gehalten wird oder nicht. Dabei trägt Fairness und Handel auf Augenhöhe in Lieferketten maßgeblich zu globaler Gerechtigkeit bei, während konventioneller Handel Ungleichheiten kontinuierlich verschärft. Gleichzeitig ist fairer Kaffee oft teurer als herkömmliche Alternativen, bei denen sich der wahre Preis hinter den Einbußen für Menschen und den Planeten während des Produktionsprozesses verbirgt. 

nuruCoffee und ONE Deutschland wollen, dass in Deutschland mehr fair gehandelter und nachhaltig produzierter Kaffee getrunken wird. Würde Deutschland fairen Kaffee von der Kaffeesteuer befreien, würde er für Konsument*innen in Deutschland attraktiver. Steigt die Nachfrage, kann mehr Kaffee unter angemessenen Bedingungen produziert werden und mehr Kaffeebäuerinnen und -bauern können von ihrer Arbeit leben. Deutschland hat sich dazu verpflichtet, die Globalen Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu erreichen. Wir fordern, dass sich die Umsetzung dieses Versprechens auch in der Steuerpolitik widerspiegelt. Denn faire Lieferketten treiben viele Nachhaltigkeitsziele wie Armutsbekämpfung, Gleichberechtigung und nachhaltiges Wachstum voran. Fairer Kaffee darf nicht länger als Luxusprodukt gelten, sondern muss zum neuen Kaffee­Standard werden. Mit dem Kaffeesteuergesetz hat die Bundesregierung ein passendes Instrument bereits in den Händen. Und eins steht fest: im Vergleich zum Mehrwert für Armutsbekämpfung und Nachhaltigkeit wären die Einbußen an Steuern verschwindend gering. 

Du möchtest dich gemeinsam mit Sara Nuru, Gründerin von nuruCoffee, und ONE dafür einsetzen, dass Deutschland den Globalen Nachhaltigkeitszielen näherkommt? Dann unterzeichne die Petition und fordere Finanzminister Olaf Scholz auf, fair gehandelten Kaffee von der Kaffeesteuer zu befreien. 

Neugierig geworden? Im Positionspapier erklären nuruCoffee und ONE ihre Forderungen im Detail. 

Über ONE 

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. 

Kolleg*innen und Unterstützer*innen von ONE sind davon überzeugt, dass es bei dem Kampf gegen Armut nicht um Almosen geht, sondern um Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Deshalb machen sie in Form von Kampagnen und Lobbyarbeit Druck auf Regierungen, um mehr Einsatz im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten zu fordern, insbesondere in Afrika.

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